Dr. Wolfgang Hilbe *) 
                    Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde, Dornbirn
                  
                  
                    Frage:
                  Unser Schwimmbecken soll unter Beigabe von vier Gramm Ammoniumsulfat   und zwei Gramm Kupfersulfat pro m³ und einem monatlichen Chlorstoß mit   Wasser befüllt werden. Ist für unsere beiden Kinder (8,12) das Schwimmen   in diesem Wasser bedenklich? 
				  
                   
Antwort:
Als Facharzt für Kinder-   und Jugendheilkunde habe ich große Bedenken gegen jede unnötige   Anwendung von Chemikalien, besonders, wenn Kinder und Jugendliche davon   betroffen sind. 
                    In öffentlichen Bädern wird dem Badewasser derzeit   ausschließlich Chlor zur Desinfektion beigesetzt. Für private   Schwimmbäder gibt es keine diesbezüglichen Vorschriften. Die   vorschriftsmäßige Anwendung von Chlor müsste aber auch im privaten   Bereich zur Hygiene reichen. 
                    
                  Kupfersulfat wird zur Vermeidung   von Algenwachstum teilweise empfohlen. 
                  Die wässrige Lösung von   Kupfersulfat hat jedoch einen widerwärtigen metallischen Geschmack und   kann Erbrechen auslösen. Es ist gesundheitsschädlich beim Verschlucken,   reizt Augen, Haut und Schleimhäute. Weiters ist es sehr giftig für eine   Reihe von Wasserorganismen und kann deshalb in Gewässern längerfristig   eine schädliche Wirkung haben. In den Sicherheitshinweisen zur Anwendung   wird darauf verwiesen, dass Kupfersulfat nicht in die Hände von Kindern   gelangen darf und als gefährlicher Abfall zu entsorgen ist. 
                  
                  Ammoniumsulfat   wird als Düngemittelzusatz und zur Eiweißfällung verwendet. 
                  Eine   desinfizierende Wirkung könnte durch Eiweißfällung möglich sein. 
                  Es   gibt oft keine genauen Grenzwerte für die Giftigkeit von solchen   Substanzen.
                  Allergien wie Asthma aber auch Probleme an Haut und   Schleimhäuten bedingt durch Überempfindlichkeit, chronische oder akute   Reizzustände können die Folge einer nicht notwendigen Anwendung von   Chemikalien sein. Ich würde Ihnen deshalb nur zu regelmäßigem   Wasseraustausch, Wasserumwälzung und höchstens zur vorschriftsmäßigen   Anwendung von Chlor raten.
                  
                 
 *) Mitglied der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde 
                
				  
                  			   Quellentext: 
                 http://www.docs4you.at/Content.Node/PresseCorner/DieGanzeWoche/Pressecorner_Die_Ganze_Woche_Uebersicht_index.php